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Nothilfe nach dem

Jahrhunderthochwasser

Zu den großen ASB-Einsätzen auf

dem Balkan zählte die Not- und Wie-

deraufbauhilfe nach dem verheeren-

den Hochwasser 2014. Mehr als eine

Million Menschen waren betroffen,

der Schaden belief sich auf rund 3,7

Milliarden Euro. Durch seine Länder-

büros in Belgrad und Sarajevo verfügt

der ASB über langfristige Strukturen.

So konnten die ASB-Helfer in beiden

Ländern direkt in den ersten Tagen

der Katastrophe Hilfe leisten: Samari-

ter aus Deutschland, Serbien und Bos-

nien-Herzegowina verteilten Hilfs-

güter an besonders schwer betroffe-

ne Familien, brachten Menschen in

entlegenen Dörfern Hilfe, reinigten

überflutete Häuser, halfen beim Wie-

deraufbau und unterstützten von der

Flut betroffene Unternehmen.

Das First-Assistance-Samaritan-Team

(FAST) des ASB versorgte die Bevölke-

rung in Šamac, im Norden des Lan-

des, mit Trinkwasser. Die Trinkwas-

seraufbereitungsanlage stellte 36.000

Liter am Tag her und versorgte damit

bis zu 7.000 Menschen täglich.

Ein neues Zuhause

Bis Juni 2017 wurden mehr als 700

Familien beim Wiederaufbau ihrer

Häuser unterstützt.

Einer von ihnen ist Mihajlo Milan-

kovic. Er lebt in der Gemeinde Ob-

renovac, die zu den am schwersten

betroffenen Gebieten zählt. Sein

Haus wurde überflutet, mehr als ei-

nen Meter stand es unter Wasser. Da-

bei wurde die Grundsubstanz so zer-

stört, dass alle Wiederaufbaumaß-

nahmen scheiterten und bis heute

Grundwasser in die unterste Etage

dringt. Das Gebäude ist inzwischen

unbewohnbar. „Nach dem Hoch-

wasser haben wir unser Haus kom-

plett saniert, aber das Wasser kam

einfach immer wieder“, sagt Milan-

kovic. „Ich mache mir Sorgen um

die Gesundheit unserer Kinder. Da-

her kann ich es kaum erwarten, in

das neue Haus zu ziehen.“ Für Fami-

lien wie die von Mihajlo Milankovic

baute der ASB neue Häuser in über-

flutungssicherem Gebieten. Tausen-

de Menschen fanden so bereits ein

neues Zuhause, nachdem sie alles

verloren hatten.

Freiwilligenstruktur

Nicht nur die Hilfe für Flüchtlinge

hat es gezeigt: In Serbien entsteht

eine Kultur des freiwilligen Engage-

ments. Immer mehr Menschen hel-

fen den serbischen Samaritern bei

ihrer Arbeit. Der ASB-Bundesver-

band unterstützt daher den Aufbau

von Freiwilligenstrukturen durch re-

gelmäßige Treffen und Bildungsan-

gebote. Diese Angebote werden sehr

gut angenommen und haben dazu

geführt, dass sich das serbische Hel-

fernetz stetig vergrößert.

.

Susanne Hörle

ASB MAGAZIN

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In Serbien sind mobile medizinische Teams im Einsatz.

Foto: ASB SEE

Dragoljub Popovic´ und seine Frau gehörten

zu den Ersten, die in die vom ASB erbauten

Häuser ziehen konnten.

Foto: ASB SEE

Wiederaufbau auf dem Balkan nach dem

Hochwasser 2014.

Foto: ASB/Hannibal