

gesteht Brake, der selbst junger Vater
ist. In Göttingen habe man einen sel-
tenen Herzfehler diagnostiziert und
behandelt. „Es ist schön, wenn wir
dann mitbekommen, dass es den
Kindern gut geht und wir einen klei-
nen Beitrag dazu leisten konnten.“
Froh über die Hilfe
Leider hören Philipp Brake und seine
Kollegen nur selten, wie es den Kin-
dern nach der Fahrt weiter ergangen
ist. „Manche Eltern schreiben eine
Karte oder spenden etwas – das freut
uns natürlich. Aber es sind wenige,
die sich nochmal melden.“
Umso größer ist die Freude, als Mado
Ak (12) mit seinen Eltern Haki (38)
und Sibel (32) vorbeikommt. Fast auf
den Tag genau vor zwölf Jahren muss-
te Mado damals aufgrund einer le-
bensbedrohlichen Herzkrankheit an
seinem ersten Lebenstag von der Kin-
derklinik Park Schönfeld in Kassel in
die Universitätsklinik Gießen gefah-
ren werden. „Es war schon ein Hub-
schrauber geordert worden, aber
der konnte aufgrund des schlech-
ten Wetters nicht starten“, erinnern
sich die Eltern. „Und so wurde unser
Sohn mit dem Baby-Notarztwagen
vom ASB ins 130 Kilometer entfernte
Gießen gefahren, und wir hinterher.
Trotz der unbeschreiblichen Sorgen
und Ängste hatten wir das Gefühl,
dass unser Kind so gut wie möglich
aufgehoben ist und sind froh, dass es
diese spezielle Hilfe für Neugeborene
gab und immer noch gibt.“
Häufig im Einsatz
Gerne hätte sich Mado den Baby-
Notarztwagen an diesem Tag einmal
angeschaut, aber der war schon wie-
der im Einsatz, um ein krankes Kind
sicher nach Fulda zu bringen. Mitt-
lerweile ist es auch gar nicht mehr
der selbe Wagen, in dem der klei-
ne Junge damals transportiert wur-
de. Seit 2010 steht bereits die fünfte
Generation der rollenden Intensiv-
station für Säuglinge in der Kasse-
ler ASB-Fahrzeughalle. „120 bis 150
Fahrten machen wir ungefähr pro
Jahr“, erklärt Brake. „Alle sieben bis
zehn Jahre muss der Wagen samt
den medizintechnischen Geräten er-
neuert werden. Die Kosten für die-
ses Fahrzeug lagen bei 187.000 Euro.
Das ist viel Geld, wenn man be-
denkt, dass diese Summe aus Spen-
den aufgebracht wird.“ Einen ganz
wichtigen Beitrag zur Finanzierung
leistet die „Hans-Albrecht von Dob-
schütz Stiftung“, die seit ihrer Grün-
dung 2006 dem Zweck dient, den
Baby-Notarztwagen in Kassel durch
die Erträge aus dem Stiftungskapital
zu erhalten.
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Text: Hilke Vollmer
Fotos: ASB/B. Bechtloff
ASB MAGAZIN
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Mado Ak (12) besucht mit seinen Eltern den
ASB. Er litt an einem lebensbedrohlichen
Herzfehler und wurde vor zwölf Jahren mit
dem Baby-Notarztwagen in eine Spezialkli-
nik gefahren.
An einer Puppe demonstrieren die Rettungsassistenten Lisa Höpfner (22) und Marcel
Brüggemeier (23) die Versorgung eines kranken Kindes im Baby-Notarztwagen.