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RATGEBER

Wie eine kleine Fabrik nimmt unser

Darm jeden Tag unsere Nahrung als

Material entgegen, zerlegt sie, holt

brauchbare Rohstoffe heraus und

stellt sie dem Organismus zur Ver-

fügung. Die Abfälle werden gesam-

melt, verpackt und entsorgt. Ohne

diesen Prozess würden wir in kurzer

Zeit schwerkrank. Aber was macht

der Darm genau?

Wunderwerk der Natur

Die Arbeit des Darms beginnt, sobald

der vorverdaute Nahrungsbrei vom

Magen aus ankommt: Der Dünndarm

nutzt Enzyme, um Eiweiße, Kohlen-

hydrate und Fette in ihre Bestand-

teile zu zerlegen und nutzbar zu ma-

chen. Die Haut des Dünndarms ist

stark gefaltet und mit vielen soge-

nannten Darmzotten – kleinen, zap-

fenförmigen Ausstülpungen – besetzt.

So vergrößert sich die Oberfläche der

Schleimhaut, was die Aufnahme von

Nährstoffen erleichtert.

Der Dickdarm kümmert sich da-

nach um unverdauliche Reste, zum

Beispiel die wertvollen Ballaststoffe.

Im Dickdarm findet sich der größte

Teil der sogenannten Darmflora. Das

sind zehn bis 100 Billionen Bakteri-

en – Mikroorganismen, die im Kör-

per vielfältige Aufgaben erfüllen. So

bilden einige von ihnen wertvolle

Vitamine, regen die Darmbewegun-

gen an und helfen bei der Unterstüt-

zung des Immunsystems. Außerdem

schließen sie die Zellwände der Bal-

laststoffe auf.

Ein erhöhter Blutzuckerspiegel, zu

viel „schlechtes“ Cholesterin, Über-

gewicht, ein schwaches Immunsys-

tem, Depressionen, Allergien – vie-

le gesundheitliche Probleme werden

Wir beachten ihn eigentlich erst, wenn es kneift, rumort und blubbert: unseren

Darm. Dabei ist dieses geheimnisvolle Organ ein hochkomplexes biologi­

sches System und hat einen großen Einfluss auf unsere Gesundheit und

unser Wohlbefinden.

mit einer gestörten Darmflora in Ver-

bindung gebracht. Denn der Darm

ist zwar ein leistungsfähiges, aber

auch sehr empfindliches Organ.

Gutes für den Darm

Zu viel Fett, zu viel Süßes oder Sal-

ziges und eine einseitige Ernährung

belasten den Darm. Er braucht Le-

bensmittel, die reich an Ballaststof-

fen, Vitaminen und Nährstoffen

sind. Fehlen diese, können Verstop-

fung oder Durchfall, Blähungen,

Entzündungen oder häufige Infekti-

onen die Folge sein. Meiden Sie also

Produkte wie Fertigpizza, Dosensup-

pen, Pommes frites oder Chips. Süße

Limonaden, weißer Zucker und Ku-

chen sollten auf dem Speiseplan

ebenfalls eine Ausnahme sein.

Frisches Gemüse sollte dagegen am

besten jeden Tag gegessen werden,

denn es enthält wertvolle Nähr- und

Ballaststoffe. Aber Vorsicht bei Roh-

kost: Sie ist schwer verdaulich, und

darum sollte Gemüse auf jeden Fall

zumindest kurz gegart werden. Voll-

kornbrot ersetzt die weißen Bröt-

chen, und Vollwertgetreide kommt

statt Tütenreis in die Gemüsepfanne.

Den weißen Zucker sollten Sie öfter

durch Ahorn- oder Reissirup, hoch-

wertigen Honig oder süße Dicksäfte

ersetzen.

Besonders wertvoll für den Darm

sind Milchsäurebakterien. Sie sind

beispielsweise in Sauerkraut, Joghurt,

einigen Gemüsesäften oder Frischkä-

sesorten enthalten. Wenn Sie dazu

am Tag rund zwei Liter Wasser oder

Kräutertee trinken, fühlt Ihr Darm

sich wohl – und Sie auch.

.

Text: Gisela Graw

Foto:Yourphototoday/BSIP/_CHASSENET

ASB MAGAZIN

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Für ein gutes

Bauchgefühl

Wie der Darm unser Wohlbefinden bestimmt