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ASB-Auslandshilfe / Jahrbuch 2015
Die Gemeinschaften auf beiden Seiten der inoffi
ziellen Grenze sind voneinander isoliert und orien-
tieren sich in Richtung unterschiedlicher Partner: die
abchasische Seite in Richtung Russland, die geor
gische in Richtung des „Westens“.
Unterstützung sozialer Unternehmen
Der ASB setzt sein erprobtes Programm zur Grün-
dung sozialer Unternehmen ein, um wirtschaftlichen
Aufschwung für benachteiligte Familien, soziale
Sicherung und friedensfördernde Maßnahmen umzu-
setzen. 2015 stand die Förderung der „Caucasus Care-
giver Cooperation“, eines Netzwerks der verschiede-
nen Sozialunternehmer in Abchasien und Samegrelo,
im Mittelpunkt der ASB-Arbeit. Schulungen trugen
dazu bei, die Zusammenarbeit der Unternehmen mit
den lokalen Behörden zu verbessern.
In Zugdidi entstanden ein Pflegedienst für Senioren,
ein Haushaltshilfsdienst für Menschen mit Behinde-
rung sowie Kindertagesstätten für Kinder mit Behin-
derung. Die Einrichtungen schaffen Arbeitsplätze für
Vertriebene und Einheimische und bieten die Dienst-
leistungen auf beidenSeiten der Grenze an. Durch die
persönlichen Kontakte entsteht Vertrauen, das neben
der wirtschaftlichen Entwicklung als Basis für den
Frieden so wichtigist.
Niger
Niger ist eines der Länder, die vom Klimawandel
besonders stark betroffen sind, und gleichzeitig eines
der ärmsten Länder der Welt. Für große Teile der
Bevölkerung sind wiederkehrende Dürren und Hun-
gersnöte existenzbedrohend. Die Wüste breitet sich
an vielen Stellen weiter aus, Konflikte um Land sind
dabei häufig und oft auch gewalttätig.
Auch in der Stadt Gangara an der Grenze zum
Departement Tanout und den umliegenden Dörfern
kam es in der Vergangenheit zu zahlreichen Kon-
flikten um Landrechte. In Gangara leben zahlreiche
Bauern, nur wenig Land wird als Weideland genutzt.
In den umliegenden Dörfern leben viele Nomaden
mit ihren Tierherden, die von Weide zu Weide ziehen.
Weder die Bauern noch die Viehzüchter wissen um
fundamentale Rechte – weder ihre eigenen noch die
der jeweils anderen. Konflikte sind vorprogrammiert.
Der ASB setzt sich daher in der an die Sahelzone
grenzenden Region dafür ein, solchen Konflikten
vorzubeugenund so dauerhafte Entwicklungspers
pektiven zu schaffen.
Informationskampagnen
Um seine Ziele zu erreichen, schult der ASB alle
beteiligten Akteure, die mit Land- und Besitz
fragen zu tun haben. Dazu gehören die traditionel-