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ASB-Auslandshilfe / Jahrbuch 2015
INTERNATIONALE
SAMARITERKOOPERATION
Herzegowina, Serbien, Rumänien und Deutschland
zusammenbrachte. Bei der Tagung wurden konkrete
Kooperationsideen entwickelt, zum Beispiel eine enge
Zusammenarbeit zwischen LSA im lettischen Riga
und Žene sa Une in Bosnien. Auch SSK Georgien und
SFOP Polen arbeiten seither bei der Arbeit mit Kin-
dern mit Behinderung deutlich enger zusammen und
entwickeln gemeinsam erfolgreiche Konzepte wei-
ter. Für 2016 ist eine Vernetzungskonferenz in Kiew
geplant. Ziel ist es, diese Netzwerkmeetings einmal im
Jahr an wechselnden Orten stattfinden zu lassen, um
eine engere Zusammenarbeit zwischen den Organisati-
onen zu motivieren.
Der ASB-Bundesverband unterstützte die Samariter
von Žene sa Une in Bosnien beim Aufbau von mobilen
sozialen Diensten für kinderreiche Familien, Senioren
und Menschen mit Behinderung in Bihać und Cazin.
Ein Team mit einer Sozialarbeiterin, zwei Kranken-
schwestern, vier Freiwilligen, einem Arzt, einer Psy-
chologin und zwei Trainern besucht die Betroffenen zu
Hause, bietet einen Pflegedienst, führt Schulungen für
pflegende Angehörige durch und leistet Erziehungs-
beratung. Mit der Unterstützung durch die deutschen
Partner konnte das Angebot 2015 deutlich ausgeweitet
werden, sodass mittlerweile rund 200 Menschen davon
profitieren. Zudem wurde die Rechtsberatung insbe-
sondere für Frauen finanziell unterstützt.
Die Arbeiter-Samariter-Jugend (ASJ) Nordrhein-
Westfalen möchte eine Partnerschaft mit der Sama-
riterorganisation Žene sa Une im bosnischen Bihać
aufbauen. Žene sa Une wurde 1992 zur Unterstüt-
zung von vom Krieg betroffenen Frauen, Kindern
und Senioren gegründet. Seit 2013 ist die Organisa-
tion Mitglied bei SAMARITAN INTERNATIONAL,
dem Netzwerk der internationalen Samariterorga
nisationen. Um die Partnerschaft offiziell zu beginnen,
reisten Jugendliche aus NRW nach Bihać und berei
teten weitere Treffen und gemeinsame Projekte mit
den bosnischen Partnern vor.
Ungarn
Der ASB Chemnitz und Umgebung ist seit vielen Jah-
ren mit den Samaritern in Ungarn freundschaftlich
verbunden. Im Jahr 2015 haben die Chemnitzer Sama-
riter den Auf- und Ausbau eines Stützpunktes für Frei-
willigenarbeit in Budapest mit Rat und Tat und natür-
lich finanziellen Mitteln unterstützt. Ziel des neuen
Angebots ist es zum einen, neue Freiwillige zu gewin-
nen und die bestehenden Ehrenamtsstrukturen zu stär-
ken. Zudem können interessierte Bürger sich in dem
neuen Zentrum zu sozialen Dienstleistungen beraten
lassen und Angebote der ungarischen Samariter wie
Unterstützung Bedürftiger bei Einkäufen, Behörden-
gängen, Haushalt und Hygiene in Anspruch nehmen. In
Zukunft finden in dem neuen Zentrum auch Vorträge
und Weiterbildungsveranstaltungen sowie Erste-Hilfe-
Kurse statt.