

tritt, sind sie besonders gefährdet. Durch wirksame
Vorbereitung aller Beteiligten kann es gelingen, die
Gefahr für Menschen mit Behinderung im Ernstfall
stark zu verringern.
Das klingt sehr gut, aber auch abstrakt. Wie sieht
Ihre Arbeit vor Ort konkret aus?
Uns ist es wichtig, die Betroffenen in all unsere
Maßnahmen einzubeziehen. Daher arbeiten wir eng
mit Selbsthilfeorganisationen von Menschen mit
Behinderungund lokalen sozialen Initiativen für
Inklusion zusammen. Zum einen schulen wir deren
Mitarbeiter und Freiwillige, damit sie wissen, wie
inklusive Katastrophenvorsorge grundsätzlich funk-
tioniert. Zum anderen erarbeiten wir gemeinsam
mit unseren Partnern Katastrophenschutzpläne, in
denen die besonderen Anforderungen von Menschen
mit Behinderung berücksichtigt werden. Dadurch,
dass wir nicht einfach mit unserem Wissen ankom-
men und diese Pläne vorgeben, sondern sie gemein-
sam erarbeiten und an die konkrete Situation vor
Ort anpassen, tragen wir dazu bei, das Wissen über
die richtige Vorbereitung auf Naturkatastrophen und
lebensrettendes Verhalten im Notfall möglichst weit
zu verbreiten. Ziel ist es ja, dass die Maßnahmen auch
ohne die Präsenz des ASB in den nächsten Jahren
weitergeführt werden.
Warum hat sich der ASB gerade diesen Aufgaben-
bereich ausgesucht?
In Indonesien setzt sich der ASB bereits seit vielen
Jahren besonders für eine inklusive Katastrophenvor-
sorge ein. Mit großem Erfolg. Mittlerweile sind vieler-
orts die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung
in die Katastrophenschutzpläne aufgenommen wor-
den. Viele Schulkinder lernen, wie sie sich selbst und
behinderte Mitschüler bei Katastrophen schützen kön-
nen. Und bei Evakuierungen – zum Beispiel bei Erd-
beben oder Sturmwarnungen – sehen wir, dass unsere
Pläne wirklich funktionieren. Die Menschen in den
bedrohten Regionen wissen, wie sie sich in Sicherheit
bringen können. An den Evakuierungsplätzen sind
genügend Vorräte sowie funktionierende Kommuni-
kationsmittel vorhanden. Diesen Erfolg wollen wir auf
den Philippinen gerne wiederholen.
Ziel ist es, die Maßnahmen auch ohne
die Präsenz des ASB weiterzuführen.
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ASB-Auslandshilfe / Jahrbuch 2015
KATASTROPHEN-
VORSORGE