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Dieser erinnerte daran, dass Sterben ein Teil des Lebens

ist, der jedoch angesichts von Hochleistungsmedizin und

Krankenhauslandschaften größtenteils aus unserem All-

tag verschwunden ist. Da jedoch gleichzeitig viele Men-

schen den Wunsch äußern, im vertrauten Umfeld sterben

zu wollen, will der ASB den Sterbenden und ihren An-

gehörigen mit all seiner Pflegekompetenz und -erfahrung

ein guter Begleiter in der letzten Lebensphase sein. Auf

der Fachtagung stellten die Teilnehmer ihre derzeitigen

Organisationsstrukturen und Arbeitsabläufe vor und dis-

kutierten, welche Angebote der Palliativversorgung und

Qualitätskriterien empfehlenswert sind.

Innovative Angebote

Immer mehr Menschen möchten in ihren eigenen vier

Wänden alt werden. So kommt es, dass viele Senioren

erst in Pflegeheime ziehen, wenn sie hochbetagt und so

pflegebedürftig sind, dass sie nicht mehr zu Hause be-

treut werden können. Der ASB hat Wohn- und Pflegean-

gebote entwickelt, die den Menschen und sein Bedürfnis

nach einer würdigen und professionellen Versorgung in

den Mittelpunkt stellen.

Ein Beispiel ist das ASB-Seniorenzentrum „Willy Sta-

benau“ im sächsischen Zwickau. Das Heim ist zu einem

Zuhause für rund 100 ältere Menschen geworden. Die

Gebäude sind überschaubar und luftig angelegt. Mehr-

bettzimmer gibt es nicht mehr, nur noch Einzelzimmer

und einige Doppelzimmer, die Ehepaare oder befreun-

dete Senioren gerne nutzen. Ob bettlägerig, auf den Roll-

stuhl angewiesen oder noch flink auf den Beinen: Alle

Bewohner sollen sich wohl fühlen.

Auch für schwerstpflegebedürftige Menschen bietet die

Pflege-Oase das richtige Angebot: Hier wohnen zehn Se-

nioren, die durch eine Demenzerkrankung bettlägerig

sind und intensive Pflege sowie individuelle Zuwendung

rund um die Uhr benötigen. In einem großen, ovalen

Raum, von dem aus breite Flügeltüren zu den Einzelzim-

mern abgehen, können die Pflegebetten bequem verscho-

ben werden. So wird ein Wechsel zwischen der Privat-

sphäre des eigenen Zimmers und dem Miteinander im

Gemeinschaftsraum ermöglicht. Ein Kamin in der Mitte

des Raums verleiht der Pflege-Oase die Anmutung ei-

nes liebevoll eingerichteten Chalets. Die Pflege und Be-

treuung der Bewohner findet sowohl in den Zimmern als

auch im Gemeinschaftsraum statt.

Foto: ASB/Hannibal

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ASB-Jahrbuch 2016