

Internationale Samariterkooperationen
In einem Jahr, in dem selbst innerhalb der Europäischen
Union verschiedene Werte teils unvereinbar aufeinan-
derzuprallen schienen, besannen sich Samariter in ganz
Europa darauf, miteinander in Kontakt zu treten und zu
bleiben, voneinander zu lernen und sich gegenseitig zu
helfen. Der ASB pflegt in mehr als zehn Ländern Ko-
operationen mit örtlichen Samariterorganisationen, mit
denen er 36 gemeinsame Projekte und Partnerschaften
durchführt, um Menschen zu helfen.
In vielen Ländern Mittel- und Osteuropas sind soziale
Sicherungssysteme lange nicht so umfassend ausgebaut
wie in Deutschland. Wer pflegebedürftig wird, bekommt
mitunter kaum Unterstützung vom Staat. Hinzu kommt,
dass die Familie sehr viel stärker die Pflege alter und ge-
brechlicher Angehöriger übernehmen muss. Erst langsam
findet hier ein Umdenken statt, Pflegeeinrichtungen und
mobile Dienste werden nach und nach etabliert. Eine Ex-
pertise im Pflegebereich wird stückweise aufgebaut.
Pflege in Osteuropa
Das Berufsbild Altenpfleger gibt es in vielen Ländern
nicht. Der ASB half seinen osteuropäischen Partnern da-
bei, die Ausbildung in der Pflege zu verbessern. So sorg-
ten die Samariter mit vereinten Kräften dafür, dass pfle-
gebedürftige Menschen auch in den Partnerländern des
ASB rundum gut betreut werden. Handgriff für Hand-
griff lernten die Pflegekräfte von deutschen Experten
neue medizinische Kenntnisse und Techniken, die sie in
ihrer täglichen Arbeit übernahmen. 2016 fanden Weiter-
bildungen etwa in Rumänien und der Ukraine statt. Das
Besondere an der Internationalen Samariterkooperation:
Nicht nur der Bundesverband, sondern gerade die ver-
schiedensten ASB-Verbände auf lokaler, regionaler oder
Landesebene füllen die Partnerschaften mit den mittel-
und osteuropäischen Samariterorganisationen mit Leben
und leisten damit einen wertvollen Beitrag zum Wissens-
und Erfahrungsaustausch.
Foto: ASB/F. Zanettini
Foto: ASB
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ASB-Jahrbuch 2016
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