

Haiti: Trinkwasser und Lebensmittel
An einem Dienstag im Oktober tötete der Hurrikan
Matthew 500 Menschen und zerstörte das bisherige Le-
ben von 1,4 Millionen Haitianern, die Familienangehö-
rige, Häuser oder Felder verloren. Nur drei Tage später
verteilte der ASB dringend benötigte Lebensmittel und
Waren an die Überlebenden. Um Krankheiten wie Cho-
lera vorzubeugen, installierte das First Assistance Sama-
ritan Team (FAST) Wasserfilter. Die handlichen mobi-
len Filter reichen aus, um mehr als 600 Menschen täglich
mit sauberem Wasser zu versorgen. Das Team schulte ad
hoc gegründete Wasserkomitees in den Dörfern, damit
diese die Anlagen eigenständig installieren, warten und
kleinere Schäden beheben können.
Der ASB unterstützte Familien, die durch die Katas
trophe alles verloren haben, mit direkten Zahlungen. So
können die Menschen selbst entscheiden, was sie für ihr
Überleben und den Wiederaufbau am dringendsten be-
nötigen und es direkt vor Ort einkaufen. Zusätzlich baute
der ASB in der fast vollständig zerstörten Stadt Tiburon
Häuser wieder auf und schulte dabei die Handwerker in
katastrophensicherem Bauen.
Zentralamerika: Hilfe gegen den Hunger
Die im sogenannten zentralamerikanischen Trocken
korridor von Guatemala, Honduras, Nicaragua und
El Salvador vorherrschende Dürre, die u.a. durch das
Klimaphänomen „El Niño“ und durch den Klimawandel
verursacht wurde, ist eine der schwersten in der Ge-
schichte von Zentralamerika. 3,5 Millionen Menschen
sind direkt von der Dürre betroffen. Allein in Guatemala,
wo es seit drei Jahren nicht genug geregnet hat, sind rund
150.000 Menschen von Hunger bedroht, tausende Kinder
leiden an akuter Mangelernährung.
Samariter verteilten lebensrettende Hilfsgüter und küm-
merten sich um die Jüngsten: Durch regelmäßiges Wie-
gen und Messen der Kinder überprüfte der ASB, ob
seine Hilfe ankommt. Bei den monatlichen Terminen in
der Gesundheitsstation in den guatemaltekischen Ber-
gen konnten die Kinder gefunden werden, die nicht nur
chronisch, sondern akut mangelernährt und vom Ver-
hungern bedroht waren. Diese Kinder brachte der ASB
dann in ein therapeutisches Ernährungszentrum, wo sie
behandelt und langsam wieder aufgepäppelt wurden.
9
Die Lage der Menschen ist
sehr bedrohlich. Es ist daher
toll zu sehen, dass die Hilfe
des ASB hier ganz direkt bei
den Menschen ankommt und
ihnen hilft, sich und ihre Kinder
zu versorgen. Wir werden
unsere Hilfe ausbauen, weiteren
Familien helfen und zusätzliche
Projekte beginnen.
Karl-Eugen Altdörfer, ASB-Bundesvorstand
Foto: ASB/M. Nowak
Foto: ASB/M. Nowak
ASB-Jahrbuch 2016
71