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sind auch Ausflüge mit den einhei-

mischen Freiwilligen geplant“, erläu-

tert Tülay Arslan, Referentin für Frei-

willigenarbeit beim ASB Rheinland-

Pfalz in Mainz.

Perspektive Ausbildung

Auch nach Beendigung des Bundes-

freiwilligendienstes möchte der ASB

Rheinland-Pfalz den geflüchteten

Freiwilligen eine Perspektive bieten.

„Sie können sich bei uns um einen

Ausbildungsplatz in der Altenpfle-

ge bewerben, vorausgesetzt sie ha-

ben mindestens einen Hauptschul-

abschluss“, erklärt Landesgeschäfts-

führer Stefan Rheinheimer. Diese

Perspektive reizt auch Isse. Er plant

schon, wie es für ihn ab nächsten

September weitergehen soll: „Ich

möchte den Hauptschulabschluss

und dann die Ausbildung zum Alten-

pflegehelfer beim ASB machen.“ Mit

dem einjährigen Bundesfreiwilligen-

dienst im ASB-Seniorenzentrum hät-

te er sogar schon das notwendige

Praktikum für die Altenhilfeausbil-

dung in der Tasche. Der Dienst wird

nämlich als Berufspraktikum aner-

kannt.

.

Text: Astrid Königstein

Fotos: ASB/ Annette Etges

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ASB MAGAZIN

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„Hallo Frau Wahlen, hier kommt der

Ball“, ruft Isse Abshir Ali einer älte-

ren Dame zu, die vor ihm im Ses-

sel sitzt. Vorsichtig wirft der junge

Somalier der Seniorin einen Soft-

ball zu. Sie fängt ihn mit unsiche-

ren Bewegungen. Um die Koordina-

tion zu trainieren, sitzen Isse Abshir

Ali und die Bewohner des ASB-Se-

niorenzentrums im rheinland-pfäl-

zischen Städtchen Budenheim im

Sitzkreis. Der 20-jährige Somalier

macht einen sogenannten Bundes-

freiwilligendienst mit Flüchtlingsbe-

zug bei der Altenhilfe des ASB Rhein-

land-Pfalz. Der Freiwilligendienst ge-

fällt ihm gut. „Ich möchte mich mit

Deutschen verständigen können.

Hier lerne ich jeden Tag etwas dazu“,

sagt er.

Isse, wie der junge Mann von Bewoh-

nern und Kollegen gerufen wird, ist

einer von sieben geflüchteten Frauen

und Männern, die seit diesem Herbst

einen Bundesfreiwilligendienst oder

ein Freiwilliges Soziales Jahr beim

ASB Rheinland-Pfalz leisten. Die

Freiwilligen sind in zwei Senioren-

zentren des ASB, im ASB-Mehrgene-

rationenhaus in Waldfischbach und

in einer Mainzer Klinik im Einsatz.

„Der ASB Rheinland-Pfalz möchte

mit den Freiwilligendiensten einen

Beitrag zur Integration leisten“, er-

klärt Landesgeschäftsführer Stefan

Rheinheimer. Denn durch die täg-

liche Arbeit in ihren Einsatzstellen

lernen die Flüchtlinge ein Jahr lang

intensiv Deutsch und sie sammeln

praktische Erfahrungen in einem Be-

rufsfeld mit guten Aussichten auf ei-

nen Ausbildungsplatz.

Deutsch in Theorie und Praxis

Damit die Verständigung bei der

Arbeit gelingt, besuchen die Frei-

willigen im ersten Monat vormit-

tags einen Deutschkurs der Volks-

hochschule. Außerdem werden sie

vom ASB-Landesverband pädago-

gisch betreut und erhalten zum Bei-

spiel zusätzlichen Sprachunterricht,

um Fachbegriffe der Pflege zu üben.

„Wenn die internationale Freiwilli-

gengruppe sicherer Deutsch spricht,

Der ASB Rheinland-Pfalz bietet auch geflüchteten Menschen die Möglichkeit,

einen Freiwilligendienst zu machen. Dies ist eine gute Chance, um Deutsch

zu lernen und einen Einblick in den Pflegeberuf zu erhalten.

Isse liegt die Arbeit mit älteren Menschen.

In seiner Heimat Somalia, wo man Alten-

heime nicht kennt, hat er seine Großmutter

gepflegt.

INTEGRATION

FLUCHTLINGE ALS

FREIWILLIGE IN DER PFLEGE

Neues Angebot des ASB Rheinland-Pfalz