

Sven Marz hatte Glück: Woanders
buhlen dreißig und mehr Bewerbe-
rinnen und Bewerber um einen Aus-
bildungsplatz zum Notfallsanitäter.
Sven Marz hingegen wurde der Aus-
bildungsplatz direkt angeboten.
„Wir wollten ihn als Azubi unbe-
dingt haben, denn er passt einfach
perfekt in unser Team. Das haben
wir schon während seines Bundes-
freiwilligendienstes gemerkt“, er-
klärt Tassilo Wilhelm, Geschäftsfüh-
rer des ASB Zweibrücken. Anderthalb
Jahre lang war Marz als Freiwilliger
im Rettungsdienst des ASB-Kreisver-
bandes tätig und fühlte sich von An-
fang an wohl dort. „Ich mag die Ab-
wechslung im Job, weil jeder Einsatz
anders ist, und ich bin seit meiner
Kindheit von der Notfallmedizin
fasziniert“, sagt er. Anfangs leistete
Marz den Bundesfreiwilligendienst
noch mit dem Gedanken an ein Me-
dizinstudium. „Aber dann habe ich
gemerkt, wie anspruchsvoll auch die
Arbeit des Notfallsanitäters ist. Des-
halb habe ich das Ausbildungsange-
bot des ASB Zweibrücken gerne ange-
nommen“, berichtet der 22-Jährige,
der sich jetzt im letzten Ausbildungs-
jahr befindet.
Erhöhte Anforderungen
Die dreijährige Berufsausbildung
zum Notfallsanitäter gibt es erst seit
2014; sie hat die zweijährige Ausbil-
dung zum Rettungsassistenten abge-
löst. Da es den Beruf des Rettungs
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ASB MAGAZIN
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assistenten ab 2022 nicht mehr ge-
ben wird, müssen sich bis dahin
ausgebildete
Rettungsassistenten
weiterqualifizieren. Der Unterschied
zwischen den beiden Berufsbildern:
Der Notfallsanitäter darf in lebens-
bedrohlichen Situationen bestimm-
te medizinische Maßnahmen ei-
genverantwortlich durchführen, die
sonst nur ein Arzt ausüben darf. So
verabreichen Notfallsanitäter zum
Beispiel Notfallmedikamente oder
legen Kanülen. „Der Notfallsanitä-
ter stellt die höchste nicht-ärztliche
Qualifikation im Rettungsdienst
dar“, erklärt Christian Mattern, Re-
ferent für Rettungsdienst beim ASB-
Bundesverband. Die Ausbildungsre-
form im Rettungsdienst war nötig,
da der Bedarf an gut ausgebildetem
Rettungspersonal gerade im ländli-
chen Raum gestiegen ist. Dort leben
immer mehr ältere Menschen, und
ein Rettungswagen braucht im Not-
fall zu ihnen länger als in der Stadt.
Die kostbare Zeit bis zum Eintreffen
des Notarztes oder bis zur Klinik sol-
len nun die hoch qualifizierten Not-
fallsanitäter optimal überbrücken.
Der Notfallsanitäter ist ein neuer, attraktiver Beruf für Menschen, die anderen
gerne helfen, Interesse an Notfallmedizin haben und Teamplayer sind. Aber
es ist nicht leicht, einen Ausbildungsplatz zu bekommen.
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RETTUNGSDIENST
Traumjob
Notfallsanitäter
Der neue Ausbildungsberuf ist sehr beliebt
Im Rettungsdienst ist Teamarbeit gefragt:
Sven Marz (l.), hier mit seinem Kollegen
Julian Wilhelm.