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ASB MAGAZIN
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„Project Reconnect“ ist ein Programm, das gemeinnützige Organisationen,
die im Bereich der Flüchtlingshilfe tätig sind, mit insgesamt 25.000 Chrome
books ausstattet. Ziel ist es, den Flüchtlingen Zugang zu Online-Informatio
nen und Bildungsangeboten zu ermöglichen. Das erste Internetcafé, das im
Rahmen einer Partnerschaft zwischen Google, Telekom und ASB ermöglicht
wurde, entstand in der ASB-Flüchtlingsunterkunft in Berlin-Wilmersdorf.
„Nicht nur die Versorgung der ge-
flüchteten Menschen ist eine her-
ausfordernde Aufgabe“, sagte ASB-
Bundesgeschäftsführer Ulrich Bauch
zum Start des Projektes am 25. Janu-
ar im Rahmen einer Pressekonferenz
in Berlin. „Die eigentliche Aufga-
be liegt noch vor uns – nämlich die
Integration der Menschen in unse-
re Gesellschaft.“ Bildung und Spra-
che sind wesentliche Voraussetzun-
gen, damit dies gelingen kann – und
dabei müssen auch neue Wege be-
schritten werden. Die Kooperation
von Google, der Telekom und dem
ASB ist ein erster Schritt nach vorne.
Und so funktioniert
˙
s: Google unter
stützt das Projekt mit einer Spen-
de von mehr als fünf Millionen US-
Dollar. Die Telekom ermöglicht den
WLAN-Zugang, damit die Geräte mit
dem Internet verbunden werden kön-
nen, und der ASB setzt diese Technik
in seinen Flüchtlingseinrichtungen
um.
Eine tolle technische Hilfe
Chromebooks sind einfache, web-
basierte Laptops. Dank einer spezi-
ell entwickelten Software können
sie von den jeweiligen gemeinnützi-
gen Organisationen selbst eingerich-
tet und verwaltet werden. So kann
Lernsoftware zum Beispiel zentral
installiert werden und ist dann auf
mehreren Chromebooks gleichzei-
tig nutzbar.
„Wir glauben, dass das eine tol-
le technische Hilfe ist, um Integra-
tionsangebote machen zu können
und die Menschen möglichst schnell
und unkompliziert in die deutsche
Gesellschaft zu integrieren“, betont
Ulrich Bauch. Neben den Bildungs-
und Informationsangeboten sind die
Spezial-Laptops – zusammen mit ei-
ner Internetverbindung – für die Be-
wohner oft die einzige Möglichkeit,
den Kontakt zu ihren Familien in der
Heimat aufrechtzuhalten.
Das Interesse ist groß
Das Internetcafé in Berlin-Wilmers-
dorf erfreut sich großer Beliebtheit
und ist seit seiner Eröffnung fast
ständig ausgebucht. Die Betreuung
und Verwaltung des Cafés hat inzwi-
schen ein Bewohner der Unterkunft,
der Iraker Ahmed Al-Taneemi (25),
übernommen, der hier eine sinnvol-
le Beschäftigung gefunden hat und
dabei gleichzeitig sein Taschengeld
aufbessern kann.
Die Fördermaßnahme „Project Re-
connect“ richtet sich an alle ge-
meinnützigen Organisationen, die
in der Flüchtlingshilfe tätig sind.
Auf
reconnect.nethope.orgkönnen
Anträge für jeweils bis zu 5.000
Chromebooks eingereicht werden.
Der ASB-Bundesverband hat sich
ebenfalls um weitere Laptops bewor-
ben. ASB-Gliederungen bundesweit
zeigen Interesse, diese zukünftig für
Sprachkurse und Bildungsangebote,
als Hilfe bei Bewerbungen, in Inter-
netcafés oder bei der Arbeit mit un-
begleiteten minderjährigen Flücht-
lingen einzusetzen.
.
Text: Susanne Hörle
Foto: ASB/Hannibal
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Google spendet Chromebooks
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