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Hinzmann überprüft die Vital-

zeichen und äußert den Verdacht

auf Oberschenkelhalsbruch. Für

die Trage ist das Treppenhaus zu

eng, daher kommt das Trage-

tuch zum Einsatz. Auch unser

Fotograf muss mit anpacken und

gemeinsam tragen sie den Mann

nach unten, wo er schnell in den

RTW eingeladen wird. Dort wird

er stabilisiert, bekommt eine

Infusion und wird anschließend

ins Krankenhaus gebracht.

Während der Fahrt füllt Hinz-

mann Papiere aus. „Gut ein Drittel

der Einsatzzeit verbringen wir mit

der Patientendokumentation“,

sagt er. „Das hat in den vergange-

nen Jahren sehr zugenommen.“

Immer wieder wirft der Ret-

tungsassistent prüfende Blicke

auf den Patienten, kontrolliert

Puls, Blutdruck und Atmung.

„Wirkliche Notfalleinsätze sind

selten geworden“, erzählt Hinz-

mann zurück auf der Wache.

„Immer häufiger sind Einsät-

ze Hausbesuche mit Blaulicht.

Manche wollen auf Termine

beim Haus- oder Facharzt nicht

warten; mit dem RTW und in der

Notaufnahme geht es schneller,

alle Fachärzte sind zur Stelle und

das Taxi wird auch gespart. Was

die Leute aber vergessen: Wir

können bei einem derartigen

Einsatz nicht helfen, wenn wo-

anders jemand wirklich schnelle

medizinische Hilfe benötigt.“

Erneut vibriert der Piepser. Zum

letzten Mal für heute. Im großen

Kinocenter braucht jemand Hilfe

nach einem epileptischen Anfall.

Mit voller Ausrüstung geht es über

das Fußgängergeländer und durch

die Menge der Kinobesucher auf

die Suche nach dem Patienten.

Eine Sicherheitskraft fängt uns

ab. Die Frau ist aufgestanden und

verschwunden, sagt der Mann.

Auch so etwas passiert. „Das ist

gar nicht so selten“, sagt Dominik

Hinzmann. „Einsätze werden auf

der Anfahrt abgebrochen oder

vor Ort stellt sich heraus, dass

doch kein Rettungsdienst benötigt

wird. Das gehört zum Geschäft.“

Es ist jetzt kurz vor 22 Uhr,

Christian Wolf lenkt den RTW

zurück in die Rettungswache. Die

Nachtschicht ist schon da. Wieder

werden Fahrzeug und Ausrüs-

tung überprüft, die wichtigsten

Informationen ausgetauscht.

Hinzmann und Wolf verabschie-

den sich. Und „SAMA Westpark

71.1“ ist mit neuer Besatzung

wieder bereit zum Einsatz.

„Immer häufiger

sind Einsätze

Hausbesuche

mit Blaulicht.“

Dr. Christian Wolf (li.) und Dr. Dominik Hinzmann

engagieren sich ehrenamtlich im Rettungsdienst.

Acht Stunden dauert eine Schicht. Bei jedem Schichtwechsel werden die

Ausrüstung überprüft, Material ersetzt und Informationen ausgetauscht.

VON SUSANNE HÖRLE

4 / 2017 

ASB MAGAZIN

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