

14 ASB-Auslandshilfe / Jahrbuch 2015
Foto: ASB/Carsten Stork
Nordirak
Die autonome Region Nordirak ist eine stabile Zone
im krisengebeutelten Mittleren Osten. Ende 2015
waren rund zwei Millionen Menschen, sowohl intern
vertriebene Iraker als auch Kriegsflüchtlinge aus
Syrien, als Flüchtlinge registriert. Der ASB half ihnen
dabei, ihr Alltagsleben in den Flüchtlingslagern Ber-
seve I und II bestmöglich zu bestreiten. Der ASB
verteilte im Winter und im darauffolgenden Herbst
Hygienekits an jeweils rund 2.000 Familien, um dem
Ausbruch von ansteckenden Krankheiten vorzubeugen.
Außerdem bildete der ASB Frauen und Männer aus
den Reihen der Flüchtlinge in mehrtägigen Workshops
zu Hygienelehrern aus. Die Multiplikatoren besuchten
anschließend einzelne Familien in ihren Zelten und
erklärten die verschiedenen Hygienemaßnahmen. Die
Mittel hierfür stellte das Auswärtige Amt zur Ver-
fügung. Mit dessen Unterstützung besorgte der ASB
auch Winterkleidung und Heizöfen für die Flüchtlinge
und baute in Camp Berseve I ein Gesundheitszentrum.
Bessere Behandlung für Patienten
Die lokalen Gesundheitsbehörden hatten den ASB
zusätzlich um Unterstützung bei den Arbeitsabläufen
in den Gesundheitsstationen gebeten. Mediziner aus
dem FAST-Team, die 2012 bereits medizinische Not-
hilfe für Flüchtlinge im Nordirak geleistet hatten,
halfenbei der Umstrukturierung der Abläufe (siehe
Infografik): „Wir haben bei unserem Schulungsauf-
enthalt die Behandlungsqualität deutlich verbessert.
Statt wie bisher 300 Patienten werden jetzt nur noch
150 pro Tag behandelt“, erklärte Ferdinand Hofer, einer
der Helfer, nach seiner Rückkehr. „So haben die Ärzte
Zeit, sich wirklich um ihre Patienten zu kümmern,
sie gewissenhaft zu untersuchen, zu diagnostizieren
und zu behandeln.“ Außerdem erstellten die FASTler
einen Hygieneplan und schulten das lokale Personal.
Die in der Gesundheitsstation in Berseveerarbeiteten
Strukturendienen nun als Modell für weitereCamps.