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ASB-Auslandshilfe / Jahrbuch 2015
HUMANITÄRE HILFE
Der ASB unterstützte 18 Gemeinden dabei, ihre
Leistungen für die Bevölkerung zu verbessern – zum
Beispiel durch die Beschaffung von öffentlichen
Verkehrsmitteln oder durch den Bau von Wassersys-
temen. Dadurch, dass Einwohner und Flüchtlinge
gleichermaßen von den neuen Angeboten profitierten,
wurden Spannungen zwischen beiden Gruppen abge-
baut. 400 syrische Familien erhielten darüber hinaus
ein monatliches Grundgehalt, mit dem sie Lebensmit-
tel und andere wichtige Artikel selbstständig einkau-
fen konnten.
Eines der größten Probleme im Umgang mit den
Flüchtlingen ist die Unterbringung der vielen Men-
schen. Der ASB half dabei, 100 Wohnungen und
Häuser zu finden und zu renovieren, um sie für
besonders bedürftige geflüchtete Familien bewohn-
bar zu machen. Die Häuser befinden sich außerhalb
der Flüchtlingscamps, sodass die Familien direkt in
libanesische Gemeinden eingebunden werden.
Syrien
Kobane ist ein Zentrum des kurdischen Lebens in
Syrien – und damit ein Feindbild für die Terroristen
des Islamischen Staates. In der Stadt und ihren umlie-
genden Dörfern lebten etwa 200.000 Menschen, die
im September 2014 vom IS angegriffen und vertrie-
ben wurden. Als im Januar 2015 kurdische Kämpfer
die Stadt befreiten, kehrten rund 30.000 Menschen
zurück in ihre völlig zerstörte Heimat, tagtäglich
kamen weiterehinzu.
Brot als Lebensgrundlage
Ihr altes Leben wieder aufzunehmen, war für die
Menschen allerdings nicht möglich. Die meisten
Häuserwaren unbewohnbar, alle Geschäfte geschlos-
sen. Selbst grundständige Basislebensmittel für den
täglichen Bedarf konnten die wiedergekehrten
Bewohner nicht einfach kaufen – es gab sie schlicht-
weg nicht mehr.
Da Mehl in der Region kaum noch erhältlich war,
beschaffte der ASB die Zutat in der nahegelegenen
Türkei und belieferte damit die einzige Bäckerei, die
in Kobane noch in Betrieb war. Mit dem gebackenen
Brot wurden mehr als 35.000 Menschen täglich
kostenlos versorgt. Der ASB verteilte darüber hinaus
52 Tonnen Grundnahrungsmittel und Hygieneartikel
an 1.400 Familien. Die Pakete enthielten zum Bei-
spiel Speiseöl, Reis, Nudeln, Zucker, Babynahrung
und Windeln.