

18 ASB-Auslandshilfe / Jahrbuch 2015
Foto: ASB SEE
Serbien
In Serbien richtete das Balkan-Hochwasser im Früh-
ling 2014 große Schäden an und ließ unzählige Fami-
lien völlig mittellos zurück – so zum Beispiel die
sechsköpfige Familie Matković, die im kleinen Dorf
Jovanje im Westen des Landes von der Landwirtschaft
lebt. Die 74-jährige Milena ist die Einzige, die mit
ihrer spärlichen Rente ein festes Einkommen bezieht.
Ihre Söhne Svonko und Milan betreiben gemeinsam
den Hof der Eltern. Innerhalb von einigen Jahren har-
ter Arbeit etablierten sie eine florierende Farm. Dort
bauten sie Pflaumen sowie Himbeeren an und hielten
30 Schafe. Auch Milenas Schwiegertochter Sanja und
die beiden Enkel Lazar (15) und Angela (13) halfen
mit, wo sie konnten. Beim Hochwasser überflutete der
sonst ruhige Bach Omnica große Teile des Dorfes.
Erdrutsche begruben die Obstfelder der Familie und
kontaminierten das Land, auf dem die Schafe weide-
ten. Fast alle Tiere starben.
Neuanfang mit Gärtnerei
Der ASB leistete Soforthilfe, beteiligte sich aber
vor allem am Wiederaufbau. In zwei Projektphasen
unterstützt er noch bis 2017 mit Mitteln der Europäi-
schen Union 1.042 Familien beim Wiederaufbau ihrer
Wohnungen – oder baut neue Häuser für die Familien,
deren Heime unbewohnbar geworden sind. Der ASB
hilft zudem mehr als 350 Kleinunternehmen und land
wirtschaftlichen Betrieben beim Wiederaufbau ihrer
Existenz. Für Familie Matković war diese Hilfe eine
Erlösung: Sie erhielten neue Himbeeren, außerdem
einen Hagelschutz, Bewässerungssysteme und Draht,
um die Beeren zu befestigen. Unmittelbar nachdem
Svonko und Milan die Materialien erhalten hatten,
begannen sie, die toten Obststöcke zu ersetzen. Jetzt
können sie auf eine ertragreiche Ernte hoffen.
Soforthilfe für Flüchtlinge auf der
Balkan-Route
Als sich im Spätsommer Millionen von Menschen
auf die Flucht nach Europa begaben, waren viele
der Balkanstaaten völlig überfordert. Auch Ser-
bien bat um Hilfe, als es darum ging, die mehr als