

ratorin für die Vereine „Gesicht zei-
gen!“, „Vita-Assistenzhunde“ und
„Save the Children“ sowie für den
„Julius Hirsch Preis“ des DFB hin.
Als Knut Fleckenstein der Journalis-
tin die von Markus Lüpertz gestalte-
te Skulptur überreichte, sprang ihr
Hund Emma auf die Bühne. Die Gol-
den-Retriever-Hündin wollte in die-
sem entscheidenden Moment un-
bedingt in der Nähe ihres Frauchens
sein.
In ihrer anschließenden Dankes-
rede warnte die Preisträgerin, de-
ren Eltern aus dem irakischen Mos-
sul stammen, vor populistischen
Tendenzen in unserer Gesellschaft:
„Mit Fakten dringt man nicht mehr
durch, denn Emotionen sind die gro-
ße Waffe. Das erschreckt mich.“ Wer
einer anderen Meinung sei, würde
niedergebrüllt werden. „Intoleran-
tes Verhalten ist aber nicht nur von
rechts, sondern auch von links zu
beobachten“, betonte Hayali.
Anfeindungen
Hayali dankte auch den Freiwilligen,
die sich im ASB und in anderen Or-
ganisationen für Geflüchtete enga-
gieren, und wies darauf hin, dass sie
für ihr Engagement oft Anfeindun-
gen und Bedrohungen erlebten. Mit
einem Appell, Zivilcourage zu zeigen
und seine Stimme gegen Intoleranz
und Hass zu erheben, beendete sie
ihre vom Publikum gefeierte Rede.
Das Preisgeld von 10.000 Euro wolle
sie in gleichen Teilen den Vereinen
„Gesicht zeigen!“ und „Vita-Assis-
tenzhunde“ spenden, teilte die Preis-
trägerin den Anwesenden mit.
Geehrt wurden im Rahmen der Ver-
anstaltung auch drei ASB-Verbände
für ihre nachahmenswerten Integ-
rationsprojekte: Den „ASB-Leucht-
turm“ erhielten der ASB Bochum für
sein „Integrationskonzept Arbeit“,
der ASB Schwerin-Parchim für seinen
Schwimmunterricht für Geflüchte-
te und der ASB Rheinland-Pfalz für
die Einbindung von Geflüchteten als
Freiwillige in der Pflege. Die Projek-
te werden in dieser Ausgabe des ASB
Magazins vorgestellt.
.
Text: Astrid Königstein/Alexandra Valentino
Fotos: ASB/Hannibal
ASB MAGAZIN
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Namensgeberin
Annmarie Renger
Dr. h.c. Annemarie Renger war zeit ih-
res Lebens gesellschaftspolitisch enga-
giert: Die 1919 in Leipzig geborene Poli-
tikerin wurde 1953 erstmals in den Deut-
schen Bundestag gewählt und stand ihm
von 1972 bis 1976 als Präsidentin und
von 1976 bis 1990 als Vizepräsidentin vor.
Neben ihrem großen Interesse für sozia-
le Themen war Annemarie Renger immer
selbst freiwillig engagiert, unter anderem
von 1985 bis zu ihrem Tod 2008 als Prä-
sidentin des ASB Deutschland. Noch an
ihrem 85. Geburtstag betonte die Sozial-
demokratin: „Ohne Ehrenämter ginge in
dieser Gesellschaft kaum etwas.“
Der ASB Bochum, der ASB Schwerin-Parchim und der ASB Rheinland-Pfalz wurden mit dem
ASB-Leuchtturm ausgezeichnet.
Dunja Hayali nahm sich viel Zeit für Gespräche. Hier mit Dr. Christine Theiss, Mitglied des
Bundesvorstandes.