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ASB-Jahrbuch 2015
Zum Weltkindertag am 20. September 2015 betonte
der ASB, dass geflüchtete Kinder nach ihrer Ankunft
in Deutschland Sicherheit und Geborgenheit brauchen.
Darum seien der Schulbesuch und ein geregelter Alltag
in einer Wohnung wichtig. Mit seiner Stellungnahme
zum „Gesetz zur Verbesserung der Unterbringung, Ver-
sorgung und Betreuung ausländischer Kinder und Ju-
gendlicher“ machte der ASB im Oktober 2015 deutlich,
dass die Politik auf dem richtigen Weg ist, jedoch noch
viel zu tun ist, um geflüchteten Kindern und Jugend-
lichen eine gute Perspektive in Deutschland bieten zu
können. In vielen ASB-Gliederungen wurden 2015 Ein-
richtungen für unbegleitete minderjährige Geflüchtete
aufgebaut und Konzepte entwickelt. So betreuen Glie-
derungen in Bremen, Hamburg, Frankfurt/M. und Neu-
Ulm unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. In Bran-
denburg, im Saarland und in Sachsen ist der ASB für
die Sozialbetreuung von geflüchteten Familien zustän-
dig, die in Wohnungen untergebracht sind. Außerdem
bietet der ASB innerhalb und außerhalb seiner Notun-
terkünfte Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche
an – oft mit der Unterstützung der Arbeiter-Samariter-Jugend (ASJ), dem Jugendverband des ASB.
Ein Beispiel für Integration von Beginn an gibt es beim
ASB in Falkensee: Hier hatte sich das Leben in den ei-
genen vier Wänden im Wohnheim – auch mit pädago-
gischer und psychologischer Betreuung – für einige der
jungen Menschen als ungeeignet erwiesen. Sie brauch-
ten persönliche Zuwendung, um sich in der fremden
Umgebung zu orientieren und einzuleben.
Darum wurden für sie Gastfamilien gefunden. Der
ASB trägt weiterhin die Verantwortung für die Ju-
gendlichen und betreut sie professionell. Somit sind
die Aufgaben und Anforderungen an die Gastfamilien
wesentlich niedrigschwelliger als bei einer Pflegefami-
lie. Denn viele Aufgaben wie Arztbesuche und Behör-
dengänge übernimmt das Team des ASB. Dazu gehören
vier Betreuer, eine Psychologin und eine Koordinatorin.
Um die Gasteltern zu entlasten, bietet der ASB zudem
Nachhilfe, Sport und Ferienfreizeiten an. Außerdem
können sich die Gasteltern bei dringenden Problemen
oder im Krisenfall, der bei den traumatisierten Kindern
durchaus eintreten kann, rund um die Uhr an den ASB
wenden.
Foto: ASB/B. Bechtloff