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ASB-Auslandshilfe / Jahrbuch 2015
Foto: ASB Indonesien
Indonesien
In Indonesien engagiert sich der ASB bereits seit 2006
und führt dort in Schulen und Gemeinden Maßnahmen
zur Verbesserung der Vorbereitung und Reaktion auf
Katastrophen durch. Inzwischen hat der ASB beacht-
liche Erfahrung in der Durchführung dieser Maßnah-
men. Er wird als wegweisende Organisation wahrge-
nommen, wenn es darum geht, Katastrophenvorsorge
speziell für Menschen mit besonderem Unterstützungs-
bedarf – zum Beispiel Menschen mit Behinderung,
aber auch Kinder oder Ältere – zu entwickeln. In Indo-
nesien ist dies besonders wichtig, denn der Inselstaat
gehört zu den seismisch aktivsten Ländern der Welt.
Gleichzeitig ist Indonesien mit rund 250 Millionen
Einwohnern einer der weltweit am dichtesten besiedel
ten Staaten. Die Mentawai-Inseln ganz im Westen
der Inselgruppe sind jedoch vergleichsweise bevölke-
rungsarm. Die Menschen leben von der Fischerei oder
der Landwirtschaft, oft abgeschieden von Straßen und
Städten. Wenn hier die Erde bebt, dauert es mitunter
mehrere Tage, bis Hilfe die Menschen erreicht. Umso
wichtiger ist es, dass sich die lokale Bevölkerung selbst
zu helfen weiß.
In vier Gemeinden auf den Inseln arbeitete der ASB
gemeinsam mit den zuständigen Behörden und der
lokalen Bevölkerung Katastrophenmanagementpläne
aus. Er rief außerdem spezielle Teams und Foren für
Katastrophenvorsorge ins Leben. Deren Vertreter
erlernten verschiedene Aspekte der Katastrophenvor-
sorge und -reaktion. Gemeinsam simulierten sie den
Erdbebenfall und gingen die Notfallpläne in allen vier
Gemeinden Schritt für Schritt durch.
Die vier Modellgemeinden wurden außerdem mit dem
nötigen Equipment ausgestattet: Zelte, Erste-Hilfe-
Ausrüstung, Schutzräume und Kommunikationsnetze
ermöglichen nun, dass die Menschen an sichere Stellen
flüchten, um Hilfe rufen und sich über einen bestimm-
ten Zeitraum hinweg selbst versorgen können. Dafür
bildete der ASB Multiplikatoren aus, die ihr Wissen an
die anderen Gemeindemitglieder weitergeben können.