

52 ASB-Auslandshilfe / Jahrbuch 2015
Foto: ASB Indonesien und Philippinen
Philippinen
Auch die Philippinen gehören zu den besonders von
Naturkatastrophen gefährdeten Regionen. Taifun
Haiyan, einer der verheerendsten Wirbelstürme der
vergangenen Jahre, der im November 2013 über die
Inselgruppe hinwegfegte, machte die ständig lau-
ernde Gefahr auf dramatische Art deutlich. Doch
ohne Hilfe können die Menschen sich nicht gut gegen
kommende Katastrophen wappnen. Es fehlen die
Kapazitäten und auch die finanziellen Ressourcen,
um systematische Katastrophenvorsorge zu betrei-
ben. Für Kinder oder ältere Personen sowie für Men-
schen mit Behinderung ist das besonders fatal. In der
Gesellschaft existieren zudem häufig Ressentiments
gegenüber Menschen mit Behinderung. Immer wie-
der werden sie ausgegrenzt, ihre Rechte missachtet.
So erging es auch der 63-jährigen Judith, die in
Somosa wohnt, einem Dorf auf der Insel Cebu. Seit
ihrer Kindheit ist sie wegen einer Polioerkrankung
körperlich behindert. Ihr Mann Edgardo hat eine
starke Sehschwäche. Cebu wurde 2013 vom Taifun
schwer getroffen. Der starke Wind wehte das Dach
des älteren Ehepaares mit Leichtigkeit davon. Wäh-
rend des Sturms hockten die beiden hilflos auf dem
Boden ihres Holzhauses. Anleitungen, wie sie sich
in Sicherheit bringen könnten, hatten beide bis dahin
nie erhalten.
Mittel effizient einsetzen
Der ASB arbeitet auf den Philippinen mit mehreren
Organisationen für Menschen mit Behinderung und mit
Bevölkerungsschützern zusammen. Ihnen half der ASB
dabei, sich als Organisationen weiterzuentwickeln.
Gemeinsam lernten sie, wie sie mit dem vorhandenen
Personal und den finanziellen Mitteln effektiv handeln
können, um vielen Menschen langfristig zu helfen.
Darüber hinaus trainierte der ASB mit seinen Partner-
organisationen mehrere hundert Menschen mit Behin-
derung darin, auf Katastrophen richtig zu reagieren.
Viele von ihnen wurden zu Multiplikatoren ausge-
bildet, die anderen ihr Wissen weitergeben können.
Außerdem arbeitet der ASB eng mit den Kommunal-
regierungen, der Zentralregierung und mit zivilge-
sellschaftlichen Vertretern zusammen, um auf allen
Ebenen ein größeres Verständnis für die besonderen
Bedürfnisse behinderter Menschen zu schaffen.