

Ukraine: Soforthilfeprojekt gestartet
Auch im fünften Jahr des Konflikts in der Ostukraine
war die humanitäre Situation im Land dramatisch. Von
den 5,2 Millionen betroffenen Menschen in der Ukra-
ine benötigen mehr als die Hälfte humanitäre Hilfe und
Schutz. Ein Drittel der Hilfsbedürftigen sind Menschen
über 60 Jahre, was die humanitäre Krise der Ukraine zur
„ältesten“ der Welt macht.
Um den dringendsten Bedarf zu decken, führte der ASB
in Zusammenarbeit mit dem ukrainischen Samariter-
bund (SSU) eine große Hilfsgüterverteilung durch. Das
Projekt wurde am 14. Februar 2018 gestartet und endet
am 13. Juni 2019. Dabei werden rund 4.000 Begünstigte
mit Bargeldhilfen für Lebensmittel und Hygiene unter-
stützt oder erhalten monatlich Lebensmittel- und Hygie-
nekits.
Zur humanitären Hilfe des ASB in der Ukraine gehört
auch die Winterhilfe. Angesichts extrem kalter Winter
sind viele Familien gezwungen, Ausgaben für beheizten
Wohnraum vor den Kauf von Lebensmitteln zu stellen.
Im Dezember 2018 wurden daher über tausend gefähr-
dete Haushalte in der Ostukraine mit Bargeldhilfen aus-
gestattet, um die hohen Heizkosten zu decken.
Pflege und Betreuung von NS-Opfern
Der mobile Pflegedienst für NS-Opfer in Charkiw war
auch im letzten Jahr im Einsatz. Die ukrainischen Sa-
mariter leisteten neben der medizinischen und sozialen
Betreuung der Senioren auch hauswirtschaftliche Unter-
stützung. Die hochaltrigen Menschen sind auf die mobile
Pflege durch die Samariter angewiesen. Viele von ihnen
sind mittlerweile schwerstpflegebedürftig und der Staat
kann eine so aufwendige Betreuung nicht bieten.
Das Projekt genießt in der Stadt Charkiw hohes Ansehen
und schärft das Bewusstsein in Gesellschaft und Politik
für die Belange von NS-Opfern. Neben der notwendigen
Pflege ist die persönliche Zuwendung für die Senioren
von großer Bedeutung.
25-Jahrfeier des SSU in Kiew
Am 15. Juni 2018 feierte der Samariterbund der Ukra-
ine (SSU) sein 25-jähriges Jubiläum in Kiew. Mitgefei-
ert haben Mitarbeitende, Freiwillige sowie Partnerinnen
und Partner aus dem In- und Ausland. Zu Gast waren
unter anderem der damalige stellvertretende Bundesvor-
sitzende des ASB, Hans Werner Löw, ASB-Präsidiums-
mitglied Wilhelm Müller und eine Delegation des ASB-
Landesverbandes Bayern. Veranstaltungsort für Empfang
und Festakt war das Kiewer Rathaus. Dort ließ es sich
auch der stellvertretende Bürgermeister der Stadt nicht
nehmen, Dank und Glückwünsche an die ukrainischen
Samariter zu richten.
ASB-Jahrbuch 2018
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