Table of Contents Table of Contents
Previous Page  10 / 32 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 10 / 32 Next Page
Page Background

10

ASB MAGAZIN

1/16

„Project Reconnect“ ist ein Programm, das gemeinnützige Organisationen,

die im Bereich der Flüchtlingshilfe tätig sind, mit insgesamt 25.000 Chrome­

books ausstattet. Ziel ist es, den Flüchtlingen Zugang zu Online-Informatio­

nen und Bildungsangeboten zu ermöglichen. Das erste Internetcafé, das im

Rahmen einer Partnerschaft zwischen Google, Telekom und ASB ermöglicht

wurde, entstand in der ASB-Flüchtlingsunterkunft in Berlin-Wilmersdorf.

„Nicht nur die Versorgung der ge-

flüchteten Menschen ist eine her-

ausfordernde Aufgabe“, sagte ASB-

Bundesgeschäftsführer Ulrich Bauch

zum Start des Projektes am 25. Janu-

ar im Rahmen einer Pressekonferenz

in Berlin. „Die eigentliche Aufga-

be liegt noch vor uns – nämlich die

Integration der Menschen in unse-

re Gesellschaft.“ Bildung und Spra-

che sind wesentliche Voraussetzun-

gen, damit dies gelingen kann – und

dabei müssen auch neue Wege be-

schritten werden. Die Kooperation

von Google, der Telekom und dem

ASB ist ein erster Schritt nach vorne.

Und so funktioniert

˙

s: Google unter­

stützt das Projekt mit einer Spen-

de von mehr als fünf Millionen US-

Dollar. Die Telekom ermöglicht den

WLAN-Zugang, damit die Geräte mit

dem Internet verbunden werden kön-

nen, und der ASB setzt diese Technik

in seinen Flüchtlingseinrichtungen

um.

Eine tolle technische Hilfe

Chromebooks sind einfache, web-

basierte Laptops. Dank einer spezi-

ell entwickelten Software können

sie von den jeweiligen gemeinnützi-

gen Organisationen selbst eingerich-

tet und verwaltet werden. So kann

Lernsoftware zum Beispiel zentral

installiert werden und ist dann auf

mehreren Chromebooks gleichzei-

tig nutzbar.

„Wir glauben, dass das eine tol-

le technische Hilfe ist, um Integra-

tionsangebote machen zu können

und die Menschen möglichst schnell

und unkompliziert in die deutsche

Gesellschaft zu integrieren“, betont

Ulrich Bauch. Neben den Bildungs-

und Informationsangeboten sind die

Spezial-Laptops – zusammen mit ei-

ner Internetverbindung – für die Be-

wohner oft die einzige Möglichkeit,

den Kontakt zu ihren Familien in der

Heimat aufrechtzuhalten.

Das Interesse ist groß

Das Internetcafé in Berlin-Wilmers-

dorf erfreut sich großer Beliebtheit

und ist seit seiner Eröffnung fast

ständig ausgebucht. Die Betreuung

und Verwaltung des Cafés hat inzwi-

schen ein Bewohner der Unterkunft,

der Iraker Ahmed Al-Taneemi (25),

übernommen, der hier eine sinnvol-

le Beschäftigung gefunden hat und

dabei gleichzeitig sein Taschengeld

aufbessern kann.

Die Fördermaßnahme „Project Re-

connect“ richtet sich an alle ge-

meinnützigen Organisationen, die

in der Flüchtlingshilfe tätig sind.

Auf

reconnect.nethope.org

können

Anträge für jeweils bis zu 5.000

Chromebooks eingereicht werden.

Der ASB-Bundesverband hat sich

ebenfalls um weitere Laptops bewor-

ben. ASB-Gliederungen bundesweit

zeigen Interesse, diese zukünftig für

Sprachkurse und Bildungsangebote,

als Hilfe bei Bewerbungen, in Inter-

netcafés oder bei der Arbeit mit un-

begleiteten minderjährigen Flücht-

lingen einzusetzen.

.

Text: Susanne Hörle

Foto: ASB/Hannibal

FUNKTIONIERENDE

PARTNER FUR EINE

INTEGRATION

Google spendet Chromebooks

FLÜCHTLINGSHILFE