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ASB-Jahrbuch 2015
Tagespflege, die Entbürokratisierung der Pflege sowie
das Gesetz zur Hospiz- und Palliativversorgung (HPG),
das im April 2015 als Referentenentwurf vorlag.
Dieses Gesetz, das die Betreuung schwerkranker und
sterbender Menschen verbessern soll, war ebenfalls
Thema einer Anhörung, die am 21. September 2015 im
Gesundheitsausschuss des Bundestags in Berlin statt-
fand und zu dem auch der ASB geladen war. Insbeson-
dere ASB-Präsident Franz Müntefering setzt sich für
eine gesellschaftliche Enttabuisierung des Themas „Tod
und Sterben“ ein. Er betonte: „Das Sterben gehört zum
Leben. Damit wir es menschenwürdig gestalten kön-
nen, müssen wir die Möglichkeiten dafür schaffen. Sei
es in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen, Hospizen
oder zu Hause.“ Das Gesetz zur Palliativ- und Hospiz-
versorgung sei ein guter Schritt in diese Richtung. Der
ASB hatte im Vorfeld den Gesetzgeber in einem Posi-
tionspapier aufgefordert, die Betreuung Sterbender in
Pflegeheimen stärker in den Fokus zu nehmen. Anre-
gungen des ASB wurden in den Gesetzentwurf auf-
genommen, und im Dezember 2015 trat das Gesetz in
Kraft.
Im November trafen die Leiterin der ASB-Auslands-
hilfe, Edith Wallmeier, und Bundesgeschäftsführer
Ulrich Bauch in Berlin den ukrainischen Botschafter
Dr. Andrij Melnyk. Dabei stellten sie das Engagement
der Samariter in der Ukraine vor. Darüber hinaus be-
sprachen sie weitere Projektmöglichkeiten wie länger-
fristige Wiederaufbaumaßnahmen. Zeitgleich trafen
sich Vertreter deutscher Hilfsorganisationen mit Vertre-
tern des Auswärtigen Amtes, zu dem der ASB eingela-
den hatte. Dabei ging es um den Austausch von Erfah-
rungen, um noch effektiver Hilfe leisten zu können.
Seit 25 Jahren wieder in Ost- und
Mitteldeutschland
Ein besonderes Jubiläum gab es für den Verband im
vergangenen Jahr: 25 Jahre zuvor hatten sich die ers-
ten ASB-Gliederungen auf dem Gebiet der damaligen
DDR wiedergegründet. Hier war der Verband fast sechs
Jahrzehnte lang verboten. Am 12. November feierten
Samariter, Freunde und Gäste des ASB in Berlin das
Bestehen des gesamtdeutschen Verbandes, in dem seit
1990 etwa 80 Gliederungen aus den neuen Bundeslän-
dern ihren festen Platz haben. Unter den Gästen waren
zahlreiche Zeitzeugen, die den ASB nach der Grenzöff-
nung mit aufgebaut hatten, und ihre spannenden Erinne-
rungen mit den Zuhörern teilten.
Foto: ASB