

ASB-Jahrbuch 2015
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Auch beim ASB Münsterland organisierten Mitarbei-
ter die Erstaufnahme von Geflüchteten. Sie betreuten
die Menschen im Auftrag des Landes, sorgten für Es-
sen, Sicherheit und für die gesundheitliche Versorgung.
Rund um die Uhr versorgen hauptamtliche Mitarbeiter
die geflüchteten Menschen. Der ASB hat dafür in den
Notunterkünften in Münster und Ahlen mehr als 100
Arbeitsplätze geschaffen und qualifizierte Sanitäter, Er-
zieher, Sozialarbeiter, Einrichtungsleiter und Hausmeis-
ter eingestellt. Rund 200 ehrenamtliche Helferinnen
und Helfer unterstützten die hauptamtlich Engagierten
im letzten Jahr bei ihrer Arbeit.
Herausforderung gemeistert
Im Oktober 2015 erlangte das niedersächsische Dorf
Sumte, in dem nur 100 Menschen leben, weltweite
Aufmerksamkeit durch die zunächst vorgesehene Auf-
nahme von 1.000 Flüchtlingen in einem leer stehenden
Bürokomplex. Von niedersächsischen Lokalzeitungen
bis zur New York Times berichteten zahlreiche Me-
dien über das ungleiche Verhältnis zwischen Bewoh-
nern und Geflüchteten. Der ASB Niedersachsen betrieb
die Unterkunft von Anfang an – und kümmerte sich
gleichzeitig um die große Zahl der Medienvertreter.
Kurz darauf wurde klar, dass nicht 1.000, sondern nur
rund 580 Menschen untergebracht werden mussten. Die
transparente Kommunikation im Vorfeld und die um-
sichtige Vorbereitung durch den ASB verhinderten Pro-
bleme zwischen Einwohnern und geflüchteten Neuan-
kömmlingen: Es wurden Arbeitsplätze geschaffen, die
dörfliche Infrastruktur verbessert und die Flüchtlinge
professionell betreut. Dazu gehörten Sportangebote,
Deutschunterricht und Staatsbürgerkunde bis hin zum
Schulunterricht für Kinder.
Neue Strukturen und gute Ideen
Der ASB-Bundesverband hat 2015 umgehend auf die
Herausforderungen reagiert und zahlreiche Arbeitshil-
fen erstellt, um seine Gliederungen in der Flüchtlings-
hilfe zu unterstützen. Dazu gehörten z. B. Hinweis-
tafeln für Flüchtlingseinrichtungen in verschiedenen
Sprachen oder Übersetzungshilfen, die via Internet
Foto: ASB/B. Bechtloff